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Definitionen

Eine Kamera (lat. Camera obscura: Dunkelkammer) ist, nach allgemeinem Sprachgebrauch, ein Gerät, das Bilder aufnimmt, die später angeschaut werden können. Kameras in diesem Sinn können sowohl fixe (Fotografien) als auch bewegte Bilder (Filme) aufnehmen. Und das mit sehr ver­schiedenen Techniken. Dabei unterscheidet man zwischen der Fototechnik und der Videotechnik, manchmal stehen dafür auch die Ausdrücke chemisch (perforiert) und elektronisch.

Die Videotechnik kann ihre Bilder sowohl analog als auch digital speichern, und zwar auf Magnetbändern oder anderen elektronischen Speichermedien.

Bei der Fototechnik ist stets ein fotografischer Film das Aufzeichnungsmedium. Der be­lichtete Film muss entwickelt werden, ehe die aufgenommenen Bilder angeschaut werden können.

Fotoapparate nehmen Einzelbilder auf, die als Papierbilder („Fotos“) oder Diapositive („Dias“) angeschaut werden können.

Filmkameras nehmen auf einem perforierten Filmband (einem „Film“) 18 oder 24 Bilder pro Sekunde auf, woraus bei der Wiedergabe (Projektion) der Bewegungseffekt entsteht. Diese Wortbedeutung wird in der Umgangssprache nicht exakt so benutzt: Videokameras werden oft als Filmkameras bezeichnet (und umgekehrt), Fotoapparate als Kameras.

In diesem Museum werden nur Filmkameras in diesem engeren Sinn präsen­tiert, die bewegte Bilder aufzeichnen, und Projektoren, mit denen diese wiedergegeben werden.

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Sie werden deshalb in einem Museum ausgestellt, weil diese Technik fast ausgestorben ist:

Kaum ein Filmamateur arbeitet noch mit einer Filmkamera (z.B. im Format super 8). Aber einige doch, und es gibt immer noch das nötige Filmmaterial dazu.

Fernseh-Features und -spiele werden in digitaler Technik produziert. Aber es gibt noch Amateure oder Profis, die weiterhin mit „Film“ arbeiten, und es gibt immer noch das dazu nötige Material.

In kaum einem Kino werden noch „richtige“ Filme (Format 35mm) gezeigt, sondern es wer­den Daten auf Festplatten oder Speicherchips verschickt und abgespielt. Aber US-Filmregisseur Quentin Tarantino hat in Los Angeles jetzt ein Kino eröffnet, in dem nur Filme in 35mm-Kopien gezeigt werden. Auch dafür gibt es noch das Material. Aber wie lange noch?

Das Beispiel der Langspielplatte (LP) als Aufzeichnungsmedium für Musik oder andere Töne ist nur berdingt zutreffend: Wie bekannt, werden seit einiger Zeit wieder neue LPs auf den Markt gebracht. Musikalben erscheinen gleichzeitig auf CD und LP. In den Läden sind neue Plattenspieler erhältlich. Aber hier ist die Technik wesentlich einfacher als beim Film. Eine Prägemaschine für LPs ist relativ klein und einfach (und konnte vor einigen Jahren zum Schrottwert aufgekauft werden). Für die Produktion von Filmmaterial ist jedoch eine funktionierende Industrie erforderlich bei der Herstellung (dem Gießen) des Rohfilms und bei der Entwicklung und Kopierung sind technische Ressourcen viel größerer Dimension erforderlich.